Mittwoch, 4. Februar 2009

„Wir haben aus unseren Fehlern gelernt!“

Die deutsche Rockband Madsen drückt auf ihrem furiosen dritten Album Frieden im Krieg aufs Gas und noch viel stärker aufs Verzerrer-Pedal. Sänger und Gitarrist Sebastian Madsen sinniert im Interview mit now-on.at über die neu erwachte Lust seiner Band an harter Rockmusik.

Wie ist es dazu gekommen, dass das neue Album wieder näher am laut krachenden Erstling Madsen ist als am poppigen Zweitwerk Goodbye Logik? Für mich stehen die drei Alben für drei verschiedene Bilder. Aber wir haben schon zur ursprünglichen Härte zurückgefunden. Da liegen auch unsere Wurzeln. Wir sind mit Rock’n’Roll und Punk groß geworden. Ich glaube, dass Goodbye Logik eine Ausnahme bleiben wird. Man sagt immer, dass das zweite Album das schwierigste ist. Bei uns stimmt es wohl. Wir waren einfach ein bisschen ängstlich und haben mit angezogener Handbremse gespielt.

Was macht Frieden im Krieg aus?Ich glaube, wir haben aus Fehlern gelernt und uns wieder auf unsere Stärken besinnt. Das sind nun mal die harten Gitarren und die übersteuerten Signale. Es tut immer wieder mal gut, wenn etwas daherkommt, das alle aufhorchen lässt, weil es aggressiv, dreist und heftig klingt.

Madsen sind im Zuge der Deutsch-Rock-Welle bekannt geworden. Glück gehabt?Sicher. Wir haben von dieser neuen Neuen Deutschen Welle, oder wie auch immer man das jetzt nennen will, auf jeden Fall profitiert. Wir sind Nutznießer davon, ohne dass wir uns da musikalisch zu Hause fühlen würden. Ich kann unsere Musik selber nirgendwo einordnen, wir sitzen zwischen den Stühlen und Szenen.

Die neuen Songs klingen ziemlich zornig. Wo kommt diese Wut her?Das mit dem Rumschreien fing bei uns früh an. Für mich als Sänger ist das befreiend, man lässt so einfach sehr viel Energie raus. Wir sind an sich alle eher stille Typen, aber beim Musikmachen geben wir Gas. Nach Konzerten denke ich mir oft: Ja, das tat jetzt gut. Vielleicht hat das auch etwas mit Therapie zu tun. Ansonsten hatten wir jedoch alle keine schwere Kindheit. (Lacht)

Wie haben die Plattenfirmen-Leute auf die neuen Songs reagiert?Bei „Nachtbaden“ und speziell bei „Nitro“ sind sie schon etwas nervös geworden, als wir ihnen die Songs zum ersten Mal vorgespielt haben. Wir konnten sie aber dann davon überzeugen, dass das schon richtig so ist. Dass wir „Nachtbaden“ als erste Single durchbekommen haben, hat uns aber selber überrascht. Wir sind glücklich damit, obwohl die meisten Radios das Stück leider nicht spielen. Dafür sticht der Song heraus. Wir wollen schon ab und zu so ein kleines Statement mit unserer Musik abgeben.

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