Mittwoch, 4. Februar 2009

Pop mit Starkstrom und Gefühl aus Deutschland.

Madsen sind mutig. Wo andere so genannte Indie-Bands in Wahrheit alles für den Erfolg tun würden, hat sich die bei einem Major unter Vertrag stehende Band etwas getraut und als drittes Album eine erfrischend punkige, laute, lärmige Platte aufgenommen. Der Fünfer aus dem trostlosen Wendland ist freundlich, aber hinsichtlich seiner Musik wenig kompromissbereit. Man kann sich die leicht verdutzten Gesicher der A & R-Manager vorstellen, als ihnen Stücke wie „Nitro“ (über einen Amokläufer) vorgespielt wurden und Madsen eröffneten, sie hätten das wie frisch aus dem Proberaum klingende „Nachtbaden“ – wo es auch fast ohne Umweg herkommt – gern als erste Single. Aber der rotzige Schwung dieser Lieder steckt an und macht gute Laune, sodass sich die Band schließlich durchsetzte. Auch die Texte gehen in Ordnung. Sänger und Songschreiber Sebastian Madsen war nie ein Freund Blumfeldscher Verklausulierungskunst, er bringt die Dinge klar auf den Punkt, ohne in laue Befindlichkeitslyrik zu verfallen. Die Welt ist „Grausam und schön“, man muss sich entscheiden, „Ja oder nein“. Und mit „Verschwende dich nicht“ hat er ein schönes Mantra parat, das einen durch schlechte Momente trägt und wieder aufrichtet. Nach einem kleinen Irritationsmoment beim ersten Anhören ein durchschlagendes Album.
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