Dienstag, 3. Februar 2009

Nachlese...

Madsen, 26.01.2009 im Schlachthof, Bremen
by: me
Support: Eaten by Sheiks

Was lange währt wird endlich gut…
An diesem alten Sprichwort ist tatsächlich was dran.
Heute Abend war es endlich soweit und das vom 17.10.08 verlegte Konzert von Madsen wurde nachgeholt...

Zunächst waren wir sehr überrascht weil es bereits eine Stunde vor Beginn der Show brechend voll war im Schlachthof, das Konzert war bis auf die letzte Karte ausverkauft.
Wir konnten uns dann aber trotzdem wieder einen guten Platz auf der „Tribüne“ verschaffen. (okay, im Schlachthof kann man dazu eigentlich besser große Treppe sagen, aber immerhin – man hat eine tolle Sicht von weiter oben)

Los ging es dann mit der Support-Band „Eaten by Sheiks“ aus Hamburg, St.Pauli, die von Sascha Madsen persönlich angesagt wurden.
Ich persönlich konnte mir deren Songs gut anhören, sie haben mich nicht vollkommen vom Hocker gerissen aber die Jungs waren gut drauf und haben schon für ordentlich Stimmung gesorgt.
Ihre Musik ist ein Mix aus Indie/Rock/Pop.
Der letzte Song von ihnen hat mir am besten gefallen, leider ist mir der Name entfallen. Für alle die sich die Band mal ansehen wollen, bei Myspace Music sind sie zu finden.

Nach einer kurzen Umbaupause war es dann gegen 21 Uhr endlich soweit.
Ein tolles Intro von „Kein Weg zu weit“ erklang, die Bühne war in dunkelblaues Licht und Nebel gehüllt und nach und nach erschienen die Madsen Jungs.
Die Stimmung war schlagartig auf dem Siedepunkt, ich bekam sofort gute Laune und los ging es also.

Sebastian & Co. haben von Anfang an alles gegeben, und sie waren nicht allein auf der Bühne. Neben einer großen Thermoskanne mit Tee, waren auch Hustenbonbons und Taschentücher stets griffbereit zur Stelle.
Sebastian erklärte gleich zu Beginn, dass er seine Grippe immer noch nicht ganz überstanden hat und das wir ihm vielleicht zwischendurch beim Singen aushelfen müssen, damit keine peinlichen Pausen entstehen...
Jaja, schon klar... Pausen – Wir sind doch hier auf einem Madsen Konzert!! ;-)
Im weiteren Verlauf der Show hat man dann auch kaum was davon bemerkt, das Naseputzen zwischendurch war ja kurz und schmerzlos.
An die genaue Setlist kann ich mich leider nicht erinnern, aber es war ein klasse Mix aus alt und neu.
Das erste Highlight für mich war der Song „Vielleicht“ vom ersten Album – sollte bis dahin jemand noch nicht vollkommen aufgetaut sein, wird er es jetzt spätestens sein.
Allerspätestens dann, als später noch die Feuerfontänen auf der Bühne angingen...
Es war wieder einmal beeindruckend, mit was für einer Spielfreude die Jungs am Werk waren – es macht einfach nur Spaß ihnen zuzusehen.
Zwischendurch hat man dann das Gefühl sie spielen einfach mal das, worauf sie gerade Bock haben.

So bekamen wir also zwischen den Songs oder mitten in einem Song auf einmal neu aufgelegte Versionen zu hören. Darunter fanden sich Elemente aus einem polnischen Volkslied oder der Song „Do the Twist“ ebenso wieder, wie auch „Heavy-Metal“ Einlagen.
Von dort gelangen wir dann wieder zu dieser herrlichen Selbstironie die Sebastian & Co als selbsternannte Indie-Rock-Band an den Tag bringen – es ist wirklich zum schreien.
Doch der Abend hatte noch weitaus mehr zu bieten.
Wir erlebten ein geniales Solo von Johannes Madsen, der seinen Song „Kein Mann für eine Nacht“ zum Besten gab.
Oder Sascha Madsen, der nach Aussage von Sebastian von seiner Ex-Freundin verlassen worden ist weil er so ein schlechter Tänzer sein soll.
Das wollten wir natürlich sehen, so forderte das Publikum ihn auf das zu beweisen. Sascha, der im Oasis-T-Shirt und auf Socken hinter seinem Schlagzeug hervor kroch, ließ sich nicht lange bitten und legte schließlich eine kleine Tanzeinlage mit „Break-Dance-Elementen“ auf’s Parkett ;-)
Sebastian bediente in der Zwischenzeit das Schlagzeug.
Als sich dann alle wieder beruhigt haben stimmte Sascha „seinen“ Song „Do you love me“ an.
Es war toll.
Zwischenzeitlich schien der Schlachthof dann zu kochen, als der absolute Kult-Hit „Die Perfektion“ gespielt wurde, ein weiteres Highlight war der Song „Panik“ bei dem plötzlich eine Riesen-Bombe mit Papier-Schnipseln gesprengt wurde.

Doch damit nicht genug. Sebastian hatte dann natürlich auch noch einiges auf Lager.
So präsentierte er uns zwischen einer kurzen Darbietung eines Schmachtfetzens aus dem Film „La Boum“ und einer kleinen The-Killers Einlage, einen neuen Song der auf dem nächsten Album erscheinen soll. (welches übrigens dann 2012 auf den Markt kommen soll.. *zwinker*)
Dieser Song namens „Elena“ widmet er einem Model; er hätte sich dafür extra einen italienischen Akzent antrainiert. *lol*....
Dementsprechend lustig war dann auch seine Darbietung des Songs, vor allem weil er sich selber schon das Lachen dabei verkneifen musste.
Als danach alle geklatscht haben, hat er sich dann beschwert dass wir nicht klatschen sollen. Also der weiß auch nicht was er will... tz tz... (Achtung, Ironie!!!)
Man merkt, wir wurden wieder einmal sehr gut von den Jungs unterhalten ;-)
Mein persönlicher Höhepunkt war dann aber zum einen mein absoluter Lieblingssong „Euphorie“ und die Akkustik-Version von „Grausam und Schön“.
Es war herrlich und die Mädels in der ersten Reihe sind bestimmt ordentlich ins Träumen geraten. Verständlicherweise. ;-)
Sebastian wurde beim Refrain von „Grausam und Schön“ regelrecht von den Fans übertönt und hat es dann schließlich aufgegeben ihn noch selbst zu singen. Gänsehautfeeling pur.
Kurz vor dem letzten Song hat dann garantiert jedes Fanherz höher geschlagen als wir den wunderbaren Satz zu hören bekommen haben „Ihr habt uns heute sehr glücklich gemacht“.
Ohne eine Zugabe wollte das Bremer Publikum die Jungs natürlich nicht gehen lassen und so kamen sie noch einmal wieder.
Die erste Zugabe war der Song „Liebeslied“, danach wurde der Stimmungsmacher von der Fußball-EM ( Seven Nation Army) angespielt und schließlich haben wir von der Garderobe aus noch den Song „Nachtbaden“ gehört, danach mussten wir dann leider schnell los weil wir den blöden Zug erreichen mussten. Wie ich es hasse!
Aber egal, beflügelt von dem tollen Konzert ging es dann schließlich etwas widerwillig raus in die Kälte.
Die Madsen’s haben mal wieder alles gegeben und wir sind uns sicher, das wir immer noch nicht genug davon haben!
***

Bielefeld, Ringlokschuppen
21.12.2006 - by: Little James


Madsen ist ja so ne Sache. Gute Musik. Wahre Texte. Aber die Befürchtung, einen recht hohen Teenie-Faktor zu erleben. Ringlokschuppen ist eigentlich das Schlimmste, was einem passieren kann. Wie schön können kleine Konzerte sein. Und wie fürchterlich Konzerte, die in riesigen Hallen stattfinden. Der Ringlokschuppen gehört definitiv zu den großen Hallen. Das einzig wirklich richtig richtig richtig (...) gute Konzert, das ich da gesehen habe, war Bloc Party. Letztes Jahr. November 2005. Bis Dezember haben wir gewartet, dann haben wir die Karten gekauft. Madsen.Draußen schon vom Türsteher mit Charme begrüßt. Ich: "Ich fühl mich hier schon alt." Türsteher: "Das bist du auch. Zumindest verglichen mit dem Rest der Besucher hier." Hmmm...

Im Vorprogramm spielten "Leo can dive". Was für ein schwachsinniger Name. Aber trotzdem ganz nett. Konnte man hören, nebenbei ein bisschen quatschen, sie taten einem nicht weh, klangen aber irgendwie immer gleich. Während Seven und Cosmicgirl auch während Madsen lieber auf der Empore bleiben wollten, warf ich mich in die junge und junggebliebene Menge, direkt in die Arme meiner liebsten Cousinen+Cousin. Und Madsen beginnen und rocken. Unglaublich. Wir drängeln uns weiter nach vorne, springen rum wie Flummis und ich bin wirklich positiv überrascht, mit wie viel Spaß die Jungs von Madsen nach vorne gehen. Da werden Weihnachtslieder gespielt. Da findet man ein wenig Selbstironie in den Zwischenansagen. Charme. Rock'n'Roll. Und eins muss man den Kreischmädels mal wieder lassen: Die Stimmung ist unübertrefflich gut und der Ringlokschuppen kocht. Mein T-Shirt...bin mir nicht sicher, ob ich das mit Waschen wieder hinbekomme oder ob ich es gleich entsorgen muss (was schade wär).

Schönste Momente: Bei "Die Perfektion" tanzen die Pogo-Schwestern, die sich meine Cousinen nennen zusammen, dass es eine Freude ist. Das ist Liebe. Bei "Der Moment" möchte ich weinen. Tu es aber nicht. Bei "Mein Therapeut und ich" und bei "Du schreibst Geschichte" muss ich grinsen und tanzen und mich glücklich fühlen. Bei "Goodbye Logik" und bei "Ich komme nicht mit" schaffe ich es, glücklich und traurig gleichzeitig zu sein.Wie schön.
Ich könnte zu jedem Lied einzeln was sagen. Aber das sprengt hier den Rahmen. Und irgendwann muss ich ja auch mal schlafen gehen. Das Konzert war dann auch zuende. Wonderwall von Oasis wurde gespielt und das ganze Publikum sang diese schönen - wenngleich auch einfach viel zu häufig gehörten - Zeilen mit. Was für ein Ende. Danke Madsen. Ich hätte es nicht geglaubt. Aber ihr habt mich echt überzeugt.

Manchmal ist da etwas was unerwartet erscheint.Manchmal brauchen wir nicht vielum glücklich zu seinNur das richtige Wort zur richtigen Zeit.Nur ein kleines Licht in der Dunkelheit.Der Moment, der uns wieder auf die Beine stellt.Nur ein Lächeln dort wo sonst keiner lacht.Nur ein Sonnenstrahl nach einer endlosen Nacht.Der Moment, der uns am Leben hält.
***

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